Der neue Cheftrainer unserer Ersten

– Martin Schultz im Interview –

Zur Rückrunde veränderte sich etwas bei uns im Trainerteam der Ersten. Martin Schultz übernahm die Truppe von Markus Beck. Heute stellen wir ihn euch in einem Interview vor!

Hallo Martin,

ursprünglich kommst du aus Meck-Pomm und hast dort das Fußballspielen kennengelernt, was hat dich in das schönste Dorf der Welt und somit zum TSV verschlagen?

Ich habe 2007 nach meinem Abitur in Nienburg an der Polizeiakademie mein Studium begonnen und damals kurzfristig in Eystrup eine Wohnung gefunden. Im ersten Jahr meines Studiums habe ich dann noch bei meinem Heimatverein, dem VFC Anklam, gespielt und bin jedes Wochenende zu den Spielen knapp 450km nach Hause gefahren. Um fit zu bleiben habe ich dann unter der Woche hier beim TSV Eystrup mittrainiert. Da der Aufwand aber auf Dauer zu groß war, bin ich 2008 dann auch hier zum TSV Eystrup gewechselt.

Durch etliche Verletzungen musstest du bereits früh deine aktive Spielerkarriere beenden. Du hast dann begonnen dich um den TSV-Nachwuchs zu kümmern. Wie kam es dazu?

Ja nach meinem dritten Kreuzbandriss habe ich zum Ende der Saison 2013/2014 aufgehört selbst Fussball zu spielen. Ich war zu diesem Zeitpunkt auch noch stellv. Spartenleiter und habe gelegentlich beim Training des 2001er-Jahrgangs, damals in der D-Jugend, unterstützt. Ich wollte dann eigentlich erstmal eine Pause vom Fussball, habe aber relativ schnell gemerkt, dass es ohne Fussball doch nicht geht. Dann kam das Angebot zusammen mit Christian Schröter ab der Saison 2014/2015 die C-Jugend zu trainieren. So fing es an.

2018 gelang der Aufstieg mit unseren B-Junioren in die Landesliga. Wie hast du dieses Abenteuer erlebt?

Ich habe den 2001er-Jahrgang insgesamt 4 Jahre trainiert. Wir hatten uns in den Jahren zuvor schon stetig weiterentwickelt und auch einige Titel auf Kreisebene gesammelt, aber der Vizebezirksmeistertitel und damit verbundene Aufstieg in die Landesliga war definitiv die Krönung unserer gemeinsamen Zeit. Obwohl ich wusste, dass wir in dem Jahr eine sehr talentierte und starke Mannschaft haben, war vor der Saison nicht damit zu rechnen. Für die meisten unserer Spieler war es ja auch das erste Jahr auf Bezirksebene. Unser großes Plus war die mannschaftliche Geschlossenheit und Ausgeglichenheit im Team. Dazu hatten wir auch Spieler mit enormer individueller Qualität im Kader wie z.B. Marek Lieske und Christoph Diers, die dann auch häufig den Unterschied ausgemacht haben. Diese Saison hat gezeigt, was man mit Fleiß und Ehrgeiz alles erreichen kann.

Im Januar 2019 wurdest du Co-Trainer der ersten Herren und bereits ein Jahr später Cheftrainer einer relativ jungen Truppe. Du kennst nicht nur die aktiven Herrenspieler, sondern durch deine Jugendarbeit logischerweise auch die zukünftigen Nachrücker. Wie wichtig ist dir das?

Das ist natürlich ein großer Vorteil, wenn man alle kennt und mir auch persönlich sehr wichtig. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit basiert immer auf gegenseitigem Vertrauen. Wir gehen seit einigen Jahren den Weg, dass wir fast ausschließlich auf eigene Talente setzen und werden dafür in Zukunft sicherlich auch die Früchte ernten können. Es herrscht bereits jetzt ein sehr großer Zusammenhalt im Team und den wollen wir auch weiter fördern. Ich versuche auch so oft wie möglich mir die Spiele oder Trainingseinheiten unserer Jugendmannschaften anzuschauen, um einen Überblick zu haben, wie die Jungs sich entwickeln.

Im Mai hast die die Abschlussprüfungen für die Trainer-B-Lizenz beim NFV. Welche Spielphilosophie verfolgst du mit deiner Mannschaft? Eher Kick-and-Rush, Ballkontrolle oder doch etwas ganz anderes?

Ja im Mai werde ich endlich meine Prüfungen machen können, nachdem ich mir letztes Jahr während der Ausbildung leider die Achillessehne gerissen habe. Was die Spielphilosophie angeht, lege ich mich nicht auf eine Richtung fest, weil das im Amateurbereich auch eigentlich nicht möglich ist. Gut ist, wenn man alles kann. Wie man an ein Spiel rangeht ist ja auch immer davon abhängig, welche Spieler man gerade zur Verfügung hat. Es ist wichtig einen guten Plan zu haben, an dem sich alle orientieren können, aber schlussendlich muss man auch flexibel sein. Jedes Spiel hat bestimmte Phasen in denen unterschiedliche Dinge gefragt sind. Der sog. Matchplan ist nämlich auch von anderen Parametern wie dem Gegner oder den äußeren Gegebenheiten abhängig und muss zu den eigenen Spielern passen. Wenn man sich da auf eine bestimmte Art und Weise festlegt und keinen Plan B hat ist das eher kontraproduktiv.

Aktuell hängt der TSV im Mittelfeld der Kreisligatabelle fest, im Pokal steht man hingegen im Viertelfinale. Was sind deine persönlichen Ziele für die Rückrunde und was will deine Mannschaft?

Ich persönlich traue der Mannschaft zu, dass wir am Saisonende noch einen einstelligen Tabellenplatz erreichen können. Das ist ein realistisches Ziel mit dem ich zufrieden wäre. Uns fehlten in der Hinrunde verletzungsbedingt einige Leistungsträger, wie unser Kapitän David Dischinger, Fabian Rolf und auch Marvin Lührs. Die drei sind nun wieder dabei bzw. auf dem besten Weg dahin. Mit Felix Weber fällt ein weiterer sehr wichtiger Spieler leider die komplette Rückrunde aus.

Was den Kreispokal angeht, sind die Jungs richtig heiß. Das ist bei uns ein ganz spezielles Thema. Nachdem die Mannschaft in den vergangenen 3 Jahren einmal im Finale und einmal knapp im Halbfinale gescheitert ist, wollen die Jungs den Pokal jetzt unbedingt auch mal nach Eystrup holen.

Im Viertelfinale treffen wir Ostermontag nun auf den TV Wellie. Bei allem Respekt vor dem Gegner, aber als klassenhöheres Team muss es der Anspruch sein sich dort durchzusetzen.

Wie siehst du die Entwicklung der Mannschaft längerfristig. In den kommenden Jahren wird noch das ein oder andere Talent aus der Jugend dazu stoßen. Können unsere TSV-Fans vielleicht auch mal von der Bezirksliga träumen?

Ja das ist richtig, dass wir da noch einige talentierte Jungs mit viel Potential im Nachwuchsbereich haben. Wir müssen alles daran setzen diese Jungs hier in Eystrup zu halten, denn wir bekommen da eine ganze Reihe von gut ausgebildeten und ehrgeizigen Spielern hinzu. Davon können die meisten anderen Kreis- und Bezirksligisten nur träumen, die nur wenige oder gar keine eigenen Nachwuchsspieler haben.

Da die Kreisliga bereits jetzt sehr eng ist und wir an guten Tagen mit allen Teams mithalten können, soll für uns der Weg mittel bis langfristig natürlich in höhere Tabellenregionen gehen. Es ist mein ausdrückliches Ziel in ein paar Jahren mit dem Team um den Aufstieg in die Bezirksliga zu spielen. Das geht aber nur über harte Arbeit, Talent alleine reicht nicht.

Danke für deine Zeit!

Die nächsten Spielbegegnungen:

Sonntag, 15. März: TSV Eystrup – SV Husum 15 Uhr (Kreisliga)

Donnerstag, 19. März: TuS Steyerberg – TSV Eystrup 19.30 Uhr (Kreisliga)